WingTsun für Erwachsene

Was ist WingTsun?

WingTsun ist persönliche Weiterentwicklung. Es ist vielfältig und macht Spaß. Bruce Lee. Ganz klar. Die Shaolin-Mönche. Sowieso. Oder Weltmeister im Boxen. Alles Kampfkünstler und trotzdem grundverschieden.

Genauso so verschieden ist WingTsun verglichen mit anderen Kampfkünsten oder Sportarten.

Es geht im WingTsun-Unterricht nicht darum, sich auf Wettkämpfe vorzubereiten oder möglichst akrobatische Bewegungen ausführen zu können.

Wir folgen einem anderen Ideal. Unser Ziel ist es durch ausgeklügelte Bewegungen gezielt die Kraft des Gegners gegen ihn zu wenden. Das hört sich theoretisch an, klappt aber wirklich.

Die Idee stammt von zwei Frauen. Ng Mui und Yim WingTsun entwickelten das System vor über 250 Jahren um sich gegen stärkere Angreifer verteidigen zu können. Um den körperlichen Nachteil auszugleichen entwickelten sie ein Bewegungskonzept, dass nicht auf brachiale Muskelkraft basiert.

Das schöne daran: WingTsun kann jeder lernen, egal ob jung oder alt, athletisch oder unsportlich. Sie müssen weder kräftig noch gelenkig sein. Einzig Neugier sollte als Vorraussetzung vorhanden sein.

Wer WingTsun lernt, kann sich nicht nur verteidigen. Er erfährt noch einen weiteren positiven Effekt: Gelassenheit. Und zwar nicht nur in Bedrohungssituationen. Wer WingTsun lernt, lernt sich selbst kennen. Sie schulen Ihre Disziplin und stärken Ihr Selbst-bewusstsein. Sie lernen WingTsun, um WingTsun nicht einsetzen zu müssen.

Außerdem lernen Sie neue interessante Bewegungsmuster und entwickeln ein völlig neues Körpergefühl.

Das liegt in der Natur der Sache. Um eine Kampfkunst zu lernen, muss man sich seines Körpers optimal "bedienen" können. Die Motorik wird soweit verbessert, dass man in Sekundenbruchteilen auf die Aktion des Gegners reagieren kann. Entsprechend gut werden Ihre Reflexe. Sie steuern gezielt Ihre Muskulatur. Sie entspannen sich. Geistig wie körperlich.

Das macht Sie nicht zu Bruce Lee und auch nicht zu einem Mönch. Aber Sie werden sich gut fühlen.

 

Wie wird WingTsun unterrichtet?

Sie sollten versuchen, regelmäßig ein bis zwei Mal wöchentlich über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr hinweg zum Unterricht zu kommen, da man diese Zeit braucht, um bestimmte Verhaltensmuster unter Stress abrufen zu können.

Zu Beginn des Unterrichts lernen Sie Ihren Körper kennen, indem Sie bestimmte Abläufe (Formen, Grundtechniken) wiederholen, die Ihnen im weiteren Lernkontext zur Verfügung stehen. Parallel dazu werden Partnerübungen eingebaut, die von Rollenspielen, über abgesprochene Partnerformen und Drillübungen, hin zu freien Angriffen führen, die Sie gemeinsam mit anderen WingTsun-Schülern einüben. Dies erfolgt in einer angenehmen und entspannten Umgebung, da für neu zu erlernende Bewegungen ein stressfreier Zustand notwendig ist.

Der Unterrichtsstil ist dabei gerade anfangs ein auf Vorzeigen und Nachmachen basierender Gruppenunterricht. Der Ausbilder macht eine Übung mit dem Schüler oder einem Assistenten vor und die Gruppe wiederholt die Übung anschließend. Dabei sind die Gruppen selbst – je nach Übung und Aufgabenstellung – gemischt oder aber graduierungsmäßig aufgeteilt.

Die Rolle des Lehrers ist dann die desjenigen, der die äußeren Bedingungen dafür stellt, dass Selbstlernen möglich ist. Er erklärt einige Aspekte, sodass Sie die Bewegung miteinander aufnehmen können. Aber er lässt Ihnen auch genügend Spielraum, ihre individuelle Antwort zu finden; denn das ist das Wichtigste: Jeder Mensch hat seine eigenen Maße und Möglichkeiten. Deshalb muss er sich die Prinzipien des WingTsun für seinen eigenen Körper nach und nach „zurechtschneidern“, wobei der Lehrer helfend zur Seite steht. So werden die Fähigkeiten des Einzelnen gezielt gefördert und ausgebaut.

Man übt die Bewegungen und Reaktionen zunächst konzentriert in einer partnerschaftlichen Unterrichtsatmosphäre. Zum Ende einer Stunde hin werden diese dann mittels kontrollierter Übungen unter Stresshormoneinfluss weiter eingeschliffen.